Die Übergabe der Braut an den Bräutigam, das Eheversprechen und der Ringtausch – das sind die wahrscheinlich emotionalsten Momente einer Hochzeit. Diese Rituale sind Teil vieler Hochzeiten und machen das Zusammenführen zweier Leben zu einem gemeinsamen greifbar. Es gibt noch viele andere Rituale mit wunderschönen Bedeutungen. Die folgende kleine Liste, könnt euch Inspiration für eure Hochzeit liefern:
Ringsegnung
Mit diesem Ritual soll jeder Gast die Möglichkeit bekommen, seine guten Wünsche für die Zukunft an das Hochzeitspaar weiterzugeben. Die Ringe werden dafür vom Gast berührt und er oder sie spricht in Gedanken seine Wünsche aus. Das passiert natürlich vor dem Ringtausch, wann genau ist jedoch dem Hochzeitspaar überlassen. Bei einer Trauung mit vielen Gästen, bietet es sich an die Ringe am Eingang des Raumes zu positionieren. So können die Gäste beim Betreten des Raumes ihre Wünsche übertragen und es kommt während der Trauung nicht zu Verzögerungen. Etwas zeitintensiver, aber auch sehr schön, ist die Ringsegnung durch die Gäste während der Trauung. Hier ist eine besonders schöne Idee eine Schnur durch die Reihen der Gäste zu legen, das eine Ende hält die Braut, das andere der Bräutigam. Die Ringe werden dann auf das Band gefädelt und von Gast zu Gast geschoben, welcher seine Wünsche dann gedanklich ausspricht. Am Ende kommen die Ringe dann wieder beim Hochzeitspaar an. Für diese Zeit sollte man für etwas Hintergrundmusik sorgen, damit die Atmosphäre noch festlicher wird. Alternativ kann man die Ringe auch auf ein Kissen oder in eine schöne Box legen und diese durch die Reihen der Gäste geben. Vielleicht habt ihr ja aber auch noch andere kreative Ideen. In jedem Fall solltet ihr euch ein schönes Lied überlegen, welches dann während der Ringsegnung im Hintergrund gespielt wird. So kann dieser emotionale Moment musikalisch noch untermalt werden.
Knotenzeremonie
Dieses Ritual ist einigen vielleicht auch als Handfasting geläufig. Das Handfasting wurde ursprünglich von Hochzeitspaaren durchgeführt, welche sich teure Eheringe nicht leisten konnten. Stattdessen verwendete man traditionell ein rotes Tuch, welches um die Hände des Paares gebunden wurde, um so die Verbindung des Hochzeitspaares sichtbar zu machen. Heutzutage ist es aber eher üblich ein Band oder auch ein Seil zu verwenden. Ganz im Sinne des englischen Begriffes für heiraten, „to tie the knot“, also wörtlich: den Knoten festziehen. Wie der Knoten festgezogen wird ist dabei jedoch sehr variabel. Wie bei allen Hochzeitsritualen, lässt sich auch dieses perfekt auf das Hochzeitspaar und deren Geschichte abstimmen. Es gibt aber nicht nur verschiedene Möglichkeiten das Seil zu binden, auch wer diese Aufgabe übernimmt, kann frei gewählt werden – vielleicht ein Trauzeuge* oder Elternteil? Auch der Auswahl des Seiles oder Bandes sind natürlich keine Grenzen gesetzt. Wie wäre es zum Beispiel passend zu den Farben der Hochzeit? Ihr könntet euch auch über die verschiedenen Bedeutungen von Farben schlau machen und so die passende Farbe für euch finden. Wie wäre es zum Beispiel mit Grün, als Zeichen von Gesundheit und Fruchtbarkeit?
Aber keine Panik, wenn ihr euch nicht entscheiden könnt. Mehrere Bänder zu verwenden ist nicht nur sehr schön, es kann ganz neue Bedeutungen mit sich bringen. Bei beispielsweise drei Bändern könnte eins für das bisherige Leben des Mannes, eins für das bisherige Leben der Frau und eins für das neue gemeinsame Leben stehen. Lasst eurer Kreativität also freien Lauf.
Sandzeremonie
Dieses Ritual macht das Zusammenfließen von zwei Familien, zwei Leben und zwei Geschichten zu einem Gemeinsamen besonders schön sichtbar. Die Sandzeremonie bietet sich ganz besonders bei einer freien Trauung am Wasser an, aber natürlich könnt ihr diese Zeremonie bei jeder Art von Trauung verwenden.
Braut und Bräutigam erhalten nach dem Ringtausch beide eine Vase mit unterschiedlich farbigem Sand. Der Sand wird dann abwechselnd in eine dritte Vase geschüttet, so dass ein einzigartiges Muster entsteht. Die dritte Vase zeigt also im Zusammenfließen des Sandes, welcher nicht mehr getrennt werden kann, die Verbindung des Paares. Dieses Ritual eignet sich sehr schön bei Paaren mit Kindern oder Patchwork-Familien, da auch die Kinder eine kleine Vase bekommen können. So wird sichtbar, dass alle Individuen zu einer harmonischen Familie zusammenfließen. Auch hier sind der Kreativität bei Auswahl der Farben und Vasen natürlich keine Grenzen gesetzt. Wer mit Sand nicht so viel anfangen kann, kann auch verschieden gefärbte Flüssigkeiten verwenden, die dann eine neue Farbe ergeben, wenn man sie vermischt. Natürlich kann man auch Getränke verwenden, also zum Beispiel Rotwein und Weißwein vermischen und das Gemisch dann trinken. Eine andere Möglichkeit wäre auf diese Art eine Gewürzmischung zu erschaffen oder aus flüssigem Wachs eine Kerze zu gießen. Wie ihr sehr, auch hier gibt es viele viele Möglichkeiten – Wählt einfach aus, was am besten zu euch passt.
Lichtzeremonie
Licht steht für Helligkeit, Wärme, Geborgenheit und Liebe. Wieso also nicht dieses wunderschöne (und nebenbei auch romantische) Element in die Hochzeitsfeier mit einfließen lassen? Am bekanntesten ist wahrscheinlich die Hochzeitskerze, die gerade bei kirchlichen Trauungen beliebt ist. Aber auch für Nicht-Gläubige kann dieses Ritual wunderschön sein. Beide Partner erhalten eine kleine Kerze, welche für ihre bisherigen Leben stehen und entzünden damit dann zusammen eine große, gemeinsame Kerze. Das Schöne an diesem Ritual ist, dass die Kerze auch in Zukunft immer wieder entzündet werden kann und soll, beispielsweise nach einem Streit als Versöhnung oder während schwerer Zeiten zum Trost. Aber auch am Tag der Hochzeit kann sie nicht nur für das neue gemeinsame Leben der Heiratenden stehen, sondern auch in Erinnerung an die Verstorbenen brennen. In diesem Zusammenhang kann man einen Moment des Gedenkens für alle, die diesen wunderschönen Tag leider nicht miterleben können, erschaffen. Wer trotz aller Symbolkraft kein Freund von Kerzen ist, kann das Ganze auch etwas vergrößern und ein Feuer entzünden. Das Hochzeitspaar hält dazu eine kleine Fackel in der Hand und entzündet wieder gemeinsam das Feuer. Besonders schön ist es, wenn die Gäste ihre guten Wünsche zuvor in die Feuerschale schmeißen und diese dann durch den Rauch in den Himmel steigen.