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Hochzeitstraditionen mal anders – Bedeutung und Hintergrund beliebter Hochzeitsbräuche – Teil 2

Juni 20, 2021

Hochzeitstorte

Wenn wir schon beim Thema Süßigkeiten sind, drängt sich das Thema des Anschneidens der Hochzeitstorte geradezu auf. Früher waren die Sitten noch etwas anders und statt gemeinsamem Anschneiden, wurde die Braut mit der Torte beworfen, was Fruchtbarkeit symbolisieren sollte. Heutzutage wären wahrscheinlich die wenigsten Bräute* begeistert, wenn man sie mit Torte bewerfen würde… Auch sind die Hochzeitstorten mittlerweile oftmals wahre Kunstwerke, um die es viel zu schade wäre, wenn man nicht jeden Bissen genießt. Beim Anschneiden der Torte wird traditionell geklärt we der dominantere Teil der Beziehung ist und wer „die Hosen an hat“. Im 21. Jahrhundert ist aber auch das vielleicht nicht mehr so ganz aktuell und somit entscheiden sich viele Paare dafür, dass jeder Partner die Hand einmal oben hat. Eine sehr schöne Geste, wie ich finde, um Gleichberechtigung in der Beziehung zu zeigen.

Hochzeitswalzer

Der Hochzeitstanz – neben der Trauung wahrscheinlich nochmal der emotionale Höhepunkt des Tages. Für diesen legen sich die Hochzeitspaare auch immer mehr ins Zeug. Mit einem „normalen“ Tanzkurs ist es bei den meisten Paaren nicht getan, da muss schon eine eigene Choreografie her.
Aber es gibt auch die Gegenbewegung, gewissermaßen „back to the roots“, zum Hochzeitswalzer, welcher auch immer wirklich schön aussieht und zudem eine wundervolle Symbolik hat. Beim Walzer bildet das Paar beim Tanzen einen Kreis, was ein Zeichen der unendlichen Liebe und Treue zueinander ist.

Früher war der Walzer tatsächlich einmal sehr verpönt, da man sich sehr nah kommt und die freien Drehungen für den damaligen Geschmack zu schnell und frei wählbar waren. So wurde der Walzer ein Symbol der Französischen Revolution.

Brautentführung

Heute ein weniger verbreiteter Hochzeitsbrauch, was vermutlich damit zusammenhängt, dass die meisten Hochzeitsfeiern in einer festen Location stattfinden und die Braut ursprünglich in eine nahe gelegene Kneipe entführt wurde und der Bräutigam dort eine Runde ausgeben musste.
Auch wenn etwas umstritten ist, ob diese Theorie der Wahrheit entspricht, geben manche Quellen an, dass dieser Brauch einen traurigen Hintergrund hat. Im Mittelalter soll den Lehnsherren das Recht der ersten Nacht bei ihren Leibeigenen zugestanden haben. So entführten sie ihre weiblichen Bediensteten am Tag ihrer eigenen Hochzeit.
Heutzutage hat dieser Brauch zum Glück nichts mehr von alldem an sich.

Strumpfbandwurf

Die Frauen werfen den Brautstrauß, um festzulegen, wer die nächste Braut sein wird, aber was machen die Männer? Hier gibt es den Strumpfbandwurf, ein Brauch aus England. Hierfür muss der Bräutigam der Braut das Strumpfband ohne seine Hände zu benutzen, sprich mit den Zähnen, ausziehen. Dann wird es, wie der Brautstrauß auch, rückwärts in eine Menge Single-Männer geworfen und der Fänger soll der nächste Bräutigam sein.
Eine ähnliche Tradition gibt es auch in Frankreich, hier wird das Strumpfband aber nicht geworfen sondern versteigert. Die Braut zieht ihr Kleid dabei Stück für Stück hoch, während fleißig geboten wird. Der letzte Bieter darf das Strumpfband dann behalten (der Bräutigam* darf natürlich auch mitbieten) und das Hochzeitspaar erhält eine kleine Finanzspritze.

Morgengabe

Der Morgen danach… Früher hieß das, dass die Braut nun offiziell keine Jungfrau mehr war und dafür, dass sie ihre Jungfräulichkeit für den Bräutigam aufgespart hatte machte er ihr ein Geschenk. Die sogenannte Morgengabe war früher auch eine Absicherung für die Frau im Unglücksfall, so wurde oft Geld, Schmuck oder auch der Dienst eines Knechtes verschenkt. Heute hat die Morgengabe eher einen symbolischen Wert. Schmuck ist noch immer beliebt, aber auch Zeitgeschenke oder kleine kreative Andenken werden oft verschenkt. Viele Paare beschenken sich auch gegenseitig, da die Morgengabe heute eher eine liebevolle Geste von beiden Seiten ist.

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